Die Kartografie diente schon immer dazu ein Abbild des Raumes zu schaffen, dass von jedem gelesen und verstanden werden kann. Durch die Kombination verschiedener Zeichnungssysteme und die Übertragung qualitativer und quantitativer Informationen, können sowohl räumliche Realitäten als auch zeitliche Aspekte dargestellt werden. Karten verkörpern sowohl Bewegung als auch Stillstand. Sie bringen verschiedene Realitätsebenen grafisch zusammen und werden so zu einem effektiven Analyseinstrument, das die unterschiedlichen Bezüge innerhalb des Raumes offenlegt.
Die Kartografie wird bestimmt durch die Selektion, die Abstraktion und die Interpretation des gefundenen Datenmaterials. Es werden Ausschnitte gewählt, Maßstäbe angelegt, Raster gezogen und Kategorien gebildet. Der Kartograf bestimmt darüber, was er erwähnenswert findet und was er wegfallen lässt. Die Karte lässt also per se viel Spielraum für individuelle Betrachtungsweisen.
Diesen Aspekt des Subjektiven wollen wir in dem Seminar betonen. Es gilt also das urbane Umfeld zu erkennen, zu deuten und dann so zu kartografieren, dass das eigene Bild der Stadt für andere ablesbar wird. Dazu müssen Daten gesammelt, geordnet und in eigene diagrammatische Darstellungsweisen und grafische Codes übertragen werden, die in der Lage sind den Raum neu zu ordnen. Mit Hilfe der Siebdrucktechnik werden wir die verschiedenen Informationsebenen zusammenbringen und weiterentwickeln.
Die gezeigten Arbeiten stammen von Aida Nejad, Annika Müller, Lisa Schröder, Robert Uhl, Selcuk Uludag, Sven Wesuls und Ulrike Knauer. Sie entstanden im Wintersemester 2011/12 am IMD_Institute of Media and Design an der TU-Braunschweig.
directed by_Katharina Puhle