CUT ± FOLD ± TURN

Üblicherweise dient die Schnittzeichnung, der erläuternden Darstellung eines Gebäudes. Er gibt nicht nur Aufschluss über Raumzusammenhänge und deren Nutzung, sondern trennt durch die klare Darstellung der Schnittflächen, die gebaute Struktur vom umbauten Raum. In seiner objektiven Klarheit bildet er zugleich räumliche Qualitäten, statische Funktionsweisen, sowie zu erwartende Bewegungsströme innerhalb des Gebäudes ab. Ihm ist eine zeitliche Komponente eingeschrieben, weil er die Räume gleichzeitig abbildet.

In dem Seminar werden wir das Schneiden des Raumes mit der Technik der Abwicklung kombinieren und so eine eigenständige Entwurfsmethode entwickeln. Bestehende Bauten werden in seriellen Verfahren zunächst regelrecht seziert und dann durch eine logische Abwicklung in die Fläche gebracht. Dabei werden Variationen innerhalb der Schnittfolgen, der Winkel und die Lage der Schnittebene getestet.

Durch das serielle Schneiden und gleichzeitige Abwickeln der „abgeschnittenen“ Segmente wird es möglich sein, den Raum quasi umzustülpen und neu zu konfigurieren. In unterschiedlichen Versuchsanordnungen wird die, in die Fläche abgewickelte Architektur dann wieder in den Raum geklappt.

Die gezeigten Arbeiten stammen von Anna Berger, Anna Kopper, Cihan Koc, Gerriet Behrens, Julian Griese, Lisa Schäfer, Nicole Köhler und Philip Becker. Sie entstanden im Wintersemester 14/15 am IMD_Institute of Media and Design an der TU Braunschweig.

directed by_Katharina Puhle