Dynamisches Gleichgewicht durch permanenten Wandel
„Das Haus ist kein Block mehr, nur Auflösung in Zellen;Kristallisation von Punkt zu Punkt. Aufbau von Brücken und Gelenken, Schalen, Rohren. Schalen – die Luft umhüllen, Luft entleeren. Auch der Architekt steckt Teile, Räume, Zellen. Er bildet die Kommunikationen, die horizontalen Rohre, die vertikalen Treppentürme. Er entdeckt die Brennpunkte und fixiert sie mit dem Zentrumbohrer auf der Planscheibe.“
Arthur Korn 1923
Der Metabolismus ist weit mehr als nur eine reine Formfindung, Vielmehr ist er als eine in der Religion und Philosophie begründete Geisteshaltung zu verstehen, die versucht, „das immer extremer werdende Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Massengesellschaft, Natur und High-Technology, zwischen Zelle und Kosmos dialektisch zu vermitteln.“ In der religiös-philosophischen Weltsicht der Japaner ist der Mensch als Individuum Teil eines größeren Ganzen zu verstehen, ähnlich zahlloser Zelleneinheiten in eire größeren Struktur. Dieses Bild wird von den metabolistischen Entwürfen übernommen und zumeist in ein System von Trägerstruktur und Zelleneinheiten übertragen.
Die Überführung natürlicher Kreisläufe auf die Architektur erfolgte durch die Trennung in beständige Trägerstrukturen und vergänglichen Wohnzelleneinheiten. Diese Prinzipien werden auf die heutige Zeit angewandt und grafisch weiterentwickelt.
Die gezeigten Arbeiten stammen von Christina Wensel, Christina Schneider, Daniela Krause, Justin Gibbons, Laura Brüggemann, Markus Gamm, Sebastian Feldmann und Yvonne Goertz. Sie entstanden im Sommersemester 2015 am IMD_Institute of Media and Design an der TU Braunschweig.
directed by_Katharina Puhle