„Allein die Linie vermag es die Weiße des Blattes als Oberfläche erscheinen zu lassen, oder aber sie in die Tiefe eines illusionären Raumes zu transzendieren.“ (Max Imdahl)
Schon in der klassischen Zeichnung wurde die Linie sowohl als Kontur (des abgebildeten Gegenstandes) als auch als Spur (der individuellen Handschrift des Künstlers) erkannt. Liest man die Linie als eine Art Vermessung des Untergrundes, wird deutlich wie eng Format und Oberflächenbeschaffenheit des Zeichenträgers mit der Zeichnung verbunden sind. Das Papier ist mehr als ein passiver Träger. Die Grenzen des Papiers können zum Bezugssystem jedes gezeichneten Strichs werden. Der Untergrund kann allein durch seine Struktur oder aber durch vorhergehendes bearbeiten Einfluss auf die Zeichnung nehmen. Betrachtet man die Linie als Bewegungsspur, wird deutlich, wie stark sich die Art des Zeichenwerkzeugs und von außen einwirkende Kräfte in der Linie wieder finden. Thema des Kurses war die von äußeren Umständen beeinflusste, also objektive Zeichnung.
Die gezeigten Arbeiten stammen von Christian Behnke, Julian Busch, Jonathan Nestler, Elisa Gersdorf, André Rittershausen und Janice Knoerrchen. Sie entstanden im Wintersemester 2007/08 am IMD_Institute of Media and Design an der TU_Braunschweig.
directed by_Katharina Puhle